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Was ist ein Baugrundgutachten?
Wer sein Traumhaus baut, der möchte natürlich, dass es auf sicherem Boden steht. Tauchen bei einem Neubau Setzungsrisse, Absackungen und Wasserschäden auf, ist das in der Regel auf die geologischen Besonderheiten des Bodens zurückzuführen. Deshalb ist es bei der Auswahl eines Grundstückes wichtig, sich nicht allein von der traumhaften Lage oder dem günstigen Preis täuschen zu lassen, sondern mit einem Baugrundgutachten vor dem Kauf auf Nummer sicher zu gehen. Dabei handelt es sich bei einem Baugrundgutachten, das oft nur Bodengutachten genannt wird, um den Berichts eines Sachverständigen für Geotechnik, der darin seine Untersuchung der Baugrund- und Grundwasserverhältnisse darlegt und den Boden bezüglich des geplanten Bauprojekts beurteilt.
Warum ein Gutachten vor dem Grundstückskauf sinnvoll ist
Ein Bodengutachten sollte nach Möglichkeit bereits vor dem Grundstückskauf erstellt werden, vor allem bei einem überraschend günstigen Grundstückspreis. Denn wenn der Boden z- B. mit Altlasten verseucht ist, kann Sie das später teuer zu stehen kommen. Besser ist es also, das Gutachten vor dem Vertragsabschluss erstellen zu lassen. Denn besser ist es, Sie verlieren eine geringe Summe für das Gutachten, wenn Sie sich dann doch gegen den Kauf entscheiden, als letztendlich Geld für ein Grundstück auszugeben, das zum Beispiel erst kostenintensiv saniert werden muss. Das heißt natürlich nicht, dass Sie Ihr Traumgrundstück bei Vorliegen eines Baugrundproblems nicht kaufen sollen. Allerdings kaufen Sie mit dem Gutachten in der Hand nicht die Katze im Sack und können die zusätzlichen Kosten für die Beseitigung des Problems bei der weiteren Planung gleich mit berücksichtigen.
Eines der häufigen Baugrundprobleme ist beispielsweise drückendes Grundwasser durch sich aufstauendes Sickerwasser oder einen hohen Grundwasserspiegel. Vor allem, wenn ein Keller geplant ist, sollte deshalb ein Gutachten in Auftrag gegeben werden, um ggfs. anfallende Kosten für eine Grundwasserabsenkung oder eine spezielle Kellerabdichtung finanziell mit einplanen zu können.
Was sind die rechtlichen Grundlagen eines Baugrundgutachtens?
Geotechnische Gutachten sind als Basis für die Planung und Realisierung eines Bauprojekts in Berlin, Brandenburg und ganz Deutschland vorgeschrieben, damit die Planer und Statiker die Tragfähigkeit des Bodens beurteilen können. Denn nur dann können die Fachleute das Fundament, die Baugrube, die Abdichtung usw. genau planen. Als Grundlage für ein Baugrundgutachten dienen die Euronorm „EN 1997-2 –Eurocode 7: Entwurf, Berechnung und Bemessung in der Geotechnik – Teil 2: Erkundung und Untersuchung des Baugrunds“ und „DIN 4020 Ergänzende Regelungen zu DIN EN 1997–2“ und „DIN 1054 Sicherheitsnachweise im Erd- und Grundbau“ als ergänzende Normen. Dabei muss ein Baugrundgutachten vor der Planung des Hausbaus erstellt werden, da es direkten Auswirkungen auf die Planung der Statiker und Architekten hat.
Welche Informationen enthält ein Baugrundgutachten?
Wie bereits erwähnt, wird für Baugrundgutachten in erster Linie die Beschaffenheit des Bodens überprüft. Dadurch soll die Tragfähigkeit des Bodens sichergestellt werden, damit das Haus später nicht absackt, Risse bekommt oder Wasserschäden aufweist. Dabei gibt ein Bodengutachten in der Regel Antwort auf folgende Fragen:
- Welche Bodenarten und Bodenklassen liegen vor?
- Ist der Boden tragfähig?
- Sind die Böschungen standsicher?
- Muss ein angrenzendes Bauwerk gesichert werden?
- Gibt es Bodenverunreinigungen oder Altlasten?
- Wie sehen die Grundwasserverhältnisse aus?
- Ist eine Regenwasserversickerung möglich?
- Ist eine Drainage nötig?
- Welche Kellerabdichtung wird benötigt?
Wie wird ein Bodengutachten durchgeführt?
Für ein Bodengutachten wird an den geplanten Hausecken auf dem Grundstück in den Boden gebohrt und es werden Bodenproben entnommen. Damit die Proben auch an den richtigen Stellen entnommen werden können, braucht der Bodengutachter entsprechend mindestens einen groben Plan des Vermessers, wo genau auf dem Grundstück das Haus gebaut werden soll. Wie tief die Kernbohrungen durchgeführt werden, hängt davon ab, ob der Hausbau mit Keller oder Bodenplatte geplant ist, wobei die Bohrungen in der Regel etwa 3 Meter tiefer sind als das geplante Fundament. Die Proben werden nach der Entnahme genau untersucht und der Gutachter stellt seine Ergebnisse in einem ausführlichen Bodengutachten zusammen.
Was kostet ein Bodengutachten?
Die Kosten für ein normales Baugrundgutachten liegen bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus bei etwa 500–1.000 €. Für zusätzliche Prüfungen, wie die Bestimmung der Wasserdurchlässigkeit des Bodens oder eine bauchemische Wasseranalyse, entstehen weitere Kosten, sodass ein besonders umfangreiches Baugrundgutachten bis zu 2.500 € kosten kann. Dafür schützt Sie das Gutachten vor unliebsamen Überraschungen, die noch deutlich teurer werden können.
Fazit: Vorsicht ist besser als Nachsicht!
Mit einem Bodengutachten werden vor Baubeginn die geologischen Besonderheiten eines Baugrundstücks aufgedeckt. Vor dem Grundstückskauf in Auftrag gegeben, schützt es Sie davor, ein Grundstück zu erwerben, bei dem später unerwartete Probleme auftreten, wie drückendes Grundwasser oder Bodenverunreinigungen. So kann aufgrund solch eines vorzeitigen Gutachtens vom Kauf Abstand genommen werden oder die Kosten für die Problemlösung können zumindest rechtzeitig mit einkalkuliert werden. Je nach gewünschtem Umfang kostet ein Baugrundgutachten zwischen 500-2.500 €. Das Geld ist aber auf jeden Fall gut angelegt, um überraschende Probleme und Folgekosten zu vermeiden.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]
