Mehr Wohnraum bei einem kleinen Grundstück
Baugrundstücke sind in Ballungsräumen wie in Berlin und im berlinnahen Brandenburg begehrt, rar und teuer. Um das eigene Budget nicht zu sprengen, ist manchmal ein kleines Grundstück die einzige Alternative. Doch selbst wenn Sie nur ein kleines Grundstück bebauen können, müssen Sie auf Wohnkomfort nicht verzichten. Hier finden Sie vielfältige Ideen, wie Sie sich trotzdem ausreichend Wohnraum in Ihrem neuen Haus schaffen.
Massivbauweise als beste Basis
Wenn Sie sich trotz kleinem Grundstück in Ihrem Wohngefühl so wenig wie möglich einschränken möchten, dann sollten Sie auf ein Massivhaus setzen. Während Fertighäuser aus vorgefertigten Elementen zusammengefügt werden und wenig Spielraum bei der Ausgestaltung lassen, werden Massivhäuser Stein auf Stein errichtet und können selbst an ungewöhnliche Grundstücke problemlos angepasst werden. Nehmen wir an, auf Ihrem kleinen Grundstück steht auch noch ein alter Baum, der nicht gefällt werden darf. Mit der Massivbauweise könnten Sie in diesem Fall ein Haus mit Winkel bauen lassen, das dem Baum und Ihrer Familie gleichermaßen genug Platz zum Wachsen einräumt.
Mehr Platz im Obergeschoss durch die richtige Hausart
Klassische Einfamilienhäuser haben unten ein Vollgeschoss und oben ein ausgebautes Dachgeschoss, bei dem durch die Dachschrägen der Platz eingeschränkt ist. Wer ein optimales Haus für ein kleines Grundstück sucht, sollte besser auf zwei Vollgeschosse setzen. Bei Stadtvillen und Townhäusern werden zwei Vollgeschosse ohne störende Schrägen übereinander gebaut, oberndrüber kommt ein Flachdach, Pultdach oder Zeltdach. So lässt sich auch auf einem kleineren Grundstück möglichst viel uneingeschränkter Wohnraum schaffen.
Geschickte Grundrissplanung für ein großzügiges Raumgefühl
Auch die Innenaufteilung lässt sich bei einem Massivhaus exakt an Ihre Lebensweise anpassen. So wirkt ein offener Wohnbereich, bei dem Küche, Essbereich und Wohnzimmer ineinander übergehen, geräumiger als geschlossene Räume. Zusätzlichen Platz schafft zum Beispiel der Verzicht auf einen üppigen Eingangsbereich oder lange Flure, der Einbau von raumhohen Fenstern für mehr Licht oder das Nutzen von Nischen für Einbauschränke. In einem Massivhaus können die Wände gezielt so geplant werden, dass ein möglichst großzügiges Raumgefühl erzeugt wird.
Mehr Stau- und Wohnraum durch einen Keller
Gerade auf kleinen Grundstücken ist es sinnvoll, den Bau eines Kellers in Betracht zu ziehen. Je nach Planung bietet ein Keller zusätzliche Stauraum oder kann sogar als zusätzlicher Wohnraum dienen. Bei einem Hochkeller lugt das Kellergeschoss beispielsweise sogar aus dem Erdboden heraus, sodass sogar Fenster und damit Tageslichtbeleuchtung realisiert werden können. Doch selbst ein einfacher Keller als Stauraum entlastet die oberirdischen Räume von Ballast, sodass sich die Räume aufgeräumter und dadurch größer anfühlen.
Dachterrasse als zusätzlicher Außenraum
Wer nur ein kleines Grundstück für den Hausbau zur Verfügung hat, der muss sich zwischen Garten und Wohnfläche entscheiden. Eine Alternative ist, eine große Dachterrasse einzuplanen, um das Grundstück soweit möglich für den Hausgrundriss nutzen zu können und trotzdem einen schönen Außenplatz zu haben. Gerade in dicht bebauten Städten wie Berlin bietet eine Dachterrasse auch mehr Privatsphäre als ein Garten, in den die Nachbarn oder Passanten reinschauen können.
Wohnraumerweiterung bei kleinem Grundstück im Überblick
Maßnahme | Vorteile |
Massivbauweise | Flexible Anpassung an die Grundstücksform, auch bei bestehenden Bäumen oder unregelmäßigem Zuschnitt |
Zwei Vollgeschosse statt ausgebautes Dachgeschoss | Mehr nutzbare Fläche im Obergeschoss, keine Einschränkungen durch Dachschrägen |
Offener Grundriss und gezielte Planung | Besseres Raumgefühl, effiziente Nutzung durch Wegfall unnötiger Flure und gezielte Wandsetzung |
Keller als Stauraum oder Wohnraum | Entlastung der oberirdischen Wohnräume, zusätzliche Wohn- oder Nutzfläche |
Dachterrasse statt Garten | Nutzung der Dachfläche als privater Außenbereich, besonders geeignet für dichte Bebauung |
Achtung: Nicht alles geht auf jedem Grundstück
Wer ein Haus bauen will, der muss sich an bestimmte gesetzliche Vorgaben halten. So kann nicht bis dicht an die Grundstückgrenze heran gebaut werden und es sind auch nicht beliebig viele Geschosse möglich, um auf einem kleinen Grundstück einfach in die Höhe zu bauen. Hier sind die wichtigsten Regelwerke und Faktoren, welche die mögliche Bebauung eines Grundstücks beeinflussen:
- Der Bebauungsplan legt fest, was, wie und wo gebaut werden darf – also z. B. die zulässige Gebäudehöhe, die Dachform, die Ausrichtung des Hauses oder wie viel Prozent der Fläche überhaupt bebaut werden darf.
- Die Landesbauordnungen (LBO) der Länder regeln z. B. Abstandsflächen, Geschosshöhen, Brandschutz, Barrierefreiheit usw. Sie gelten zusätzlich zum Bebauungsplan.
- Das Nachbarrecht bestimmt, wie weit ein Gebäude von der Grundstücksgrenze entfernt stehen muss. Es kann durch den Bebauungsplan ergänzt, aber nicht vollständig aufgehoben werden – außer bei der Grenzbebauung unter bestimmten Bedingungen.
- Die Baunutzungsverordnung (BauNVO) regelt die Nutzungsarten und das Maß der baulichen Nutzung, z. B. Geschossflächenzahl, Grundflächenzahl und Bauweise. Sie wird aber meistens schon im Bebauungsplan zitiert oder angewendet.
- Gestaltungssatzungen der Gemeinde können bestimmte Bauweisen, Dachformen, Fassadenfarben oder Materialien vorschreiben – vor allem in historischen Ortskernen oder bei städtebaulichen Vorgaben.
Wichtige Regelwerke zur Grundstücksbebauung im Überblick
Regelwerk/Faktor | Was wird geregelt? |
Bebauungsplan | Gebäudehöhe, Dachform, Ausrichtung, bebaubare Fläche |
Landesbauordnung (LBO) | Abstandsflächen, Geschosshöhen, Brandschutz, Barrierefreiheit |
Nachbarrecht | Abstände zur Grundstücksgrenze, Ausnahmen bei Grenzbebauung |
Baunutzungsverordnung (BauNVO) | Nutzungsart, Grundflächenzahl (GRZ), Geschossflächenzahl (GFZ), Bauweise |
Gestaltungssatzung der Gemeinde | Bauweise, Dachform, Farben, Materialien – oft bei städtebaulichen oder historischen Vorgaben |
Fazit
Wer für sein Haus nur ein kleines Grundstück zur Verfügung hat, muss nicht auf Wohnkomfort verzichten. Mit der Wahl der flexiblen Massivbauweise als Basis und cleveren Grundrisslösungen lässt sich auch auf begrenztem Raum ein Zuhause schaffen, das sich nicht beengt anfühlt. Ob zwei Vollgeschosse, ein individuell genutzter Keller oder eine Dachterrasse als Gartenersatz – es gibt viele Möglichkeiten, den vorhandenen Platz auf einem kleinen Baugrundstück optimal zu nutzen. Entscheidend ist, vor der Hausbauplanung die rechtlichen Rahmenbedingungen wie den Bebauungsplan zu prüfen, um die gesetzlichen Grenzen auszuloten. WilmsHaus unterstützt Sie gern, für Sie ein individuelles Traumhaus zu realisieren, welches das Maximum aus Ihrem Grundstück herausholt.