Baunebenkosten – so behalten Sie Ihre Baufinanzierung im Griff
Abgesehen von den Grundstückskosten und den Baukosten fallen bei einem Hausbau auch immer sogenannte Baunebenkosten an, die von vielen Bauherren unterschätzt werden. Vor allem, wenn das gesamte Eigenkapital bereits einkalkuliert wurde, kann es durch unerwartete Zusatzkosten zu finanziellen Engpässen kommen. Schlimmstenfalls ist eine Nachfinanzierung nötig, die mit deutlich höheren Zinsen verbunden ist. Besser ist es also, sich mit den Baunebenkosten im Vorfeld zu beschäftigen, damit Sie keinen Posten übersehen.
Das sind typische Baunebenkosten …
… rund um die Finanzierung
- Bei der Baufinanzierung werden nach 3 Monaten die ersten Zinsen fällig, sofern die Kreditsumme noch nicht abgerufen wurde. Die sogenannten Bereitstellungszinsen betragen je nach Bank zwischen 0,2 und 0,3 % pro Monat, die anhand der noch nicht abgerufenen Summe berechnet werden. Das klingt wenig, kann aber je nach Darlehenshöhe schnell mal mehrere Hundert Euro pro Monat betragen.
- Parallel müssen natürlich auch die Zinsen auf die schon ausgezahlten Beträge bezahlt werden. Sie starten sofort nach der Auszahlung des Darlehens.
… zu Beginn der Bauphase
- Die Grunderwerbsteuer ist der Punkt der Baunebenkosten, den die meisten Bauherren noch am ehesten auf dem Schirm haben. Sie beträgt je nach Bundesland rund 3,5–6,5 % des Kaufpreises.
- Auch die Notarkosten und die Gebühren für den Grundbucheintrag rechnen viele Bauherren noch mit ein. Zusammen machen sie ca. 2–3 % des Kaufpreises aus.
- Dass eine Baugenehmigung meist mehrere hundert Euro kostet, ist hingegen den wenigsten Bauherren bewusst, sodass sie von diesen Kosten überrumpelt werden.
- Hinzu kommen aber auch noch die Kosten für den Bauantrag und den Architekten. Je nach Bauweise und Umfang muss bei freier Planung mit 5–15 % der Bausumme gerechnet werden.
- Ist ein Bodengutachten erforderlich, um beispielsweise Altlasten auszuschließen, kommen je nach Gegebenheiten noch mal 400–800 Euro obendrauf.
- Sobald ein neues Gebäude errichtet oder ein Grundstück neu gebildet bzw. geteilt wird, ist auch eine Grundstückseinmessung erforderlich, um das Bauvorhaben amtlich zu dokumentieren. Grundstückseinmessung und Katastereintrag kosten rund 400 Euro.
… während der Bauphase
- Wird ein Keller gebaut, muss viel Erdreich ausgehoben werden, das nicht auf dem Grundstück gelagert werden kann. Für den Abtransport bei einem Kelleraushub können bis zu 2.000 Euro anfallen, was kaum ein Bauherr erwartet.
- Soll das Haus in einem noch nicht erschlossenen Gebiet gebaut werden, muss zudem eine Baustraße angelegt werden, die mit rund 150 Euro pro Meter zu Buche schlägt.
… in der Rohbauphase
- Der Anschluss an das öffentliche Versorgungsnetz ist besonders teuer. Alle Anschlüsse wie Gas, Wasser, Strom und Telefon kosten zusammen bis zu 8.000 Euro. Selbst wenn das Grundstück bereits erschlossen wurde, kann es sein, dass die Kosten erst später erhoben werden und noch auf den Grundstückkäufer zukommen.
- Für eine professionelle Baubegleitung sollte zusätzlich noch einmal 1 % der Bausumme eingeplant werden, um die Bauqualität sicherzustellen.
- Bauversicherungen sind ein weiterer teurer Posten. Zu den notwendigen Bauversicherungen zählen die Bauherrenhaftpflicht, die Bauleistungsversicherung und ggf. eine Feuerrohbauversicherung, die zusammen 300 bis 800 Euro kosten können – abhängig von Umfang und Anbieter.
- Zudem können je nach Ausgangslage noch nicht bezifferbare Kosten für Baustrom, Bauwasser oder Miettoilette hinzukommen.
Wichtige Baunebenkosten beim Hausbau im Überblick
Posten | Kosten (ca.) | |
Finanzierung | Bereitstellungszinsen (0,2–0,3 % pro Monat auf nicht abgerufene Summe) | mehrere Hundert Euro möglich |
Zinsen auf ausgezahlte Beträge | abhängig von Darlehenshöhe | |
Bauvorbereitung | Grunderwerbsteuer | 3,5–6,5 % des Kaufpreises |
Notarkosten & Grundbucheintrag | 2–3 % des Kaufpreises | |
Architektenhonorar & Bauantrag | 5–15 % der Bausumme (bei freier Planung) | |
Baugenehmigung | mehrere hundert Euro | |
Bodengutachten | 400–800 Euro | |
Grundstückseinmessung & Katastereintrag | ca. 400 Euro | |
Bauphase | Erdarbeiten bei Kelleraushub (Abtransport) | bis zu 2.000 Euro |
Baustraße (wenn nötig) | ca. 150 Euro pro Meter | |
Rohbauphase | Hausanschlüsse (Gas, Wasser, Strom, Telefon) | bis zu 8.000 Euro |
Baubegleitung | ca. 1 % der Bausumme | |
Baustrom, Bauwasser, Miettoilette | je nach Verbrauch | |
Bauversicherungen (Haftpflicht, Bauleistung, Feuerrohbau) | 300–800 Euro |
Wie Sie sich vor ausufernden Baunebenkosten schützen
Wie an der Auflistung unschwer zu erkennen ist, sind die gesamten Baunebenkosten nur schwer einzuschätzen, weil nicht alles auf jede Baustelle und jeden Neubau zutrifft. Eine Fehleinschätzung kann jedoch fatale Folgen haben: Werden die Baunebenkosten zu niedrig einkalkuliert, muss teuer nachfinanziert werden. Werden sie zu hoch eingeschätzt, wird mehr Geld aufgenommen als nötig – und es müssen trotzdem mehr Zinsen bezahlt werden.
Mehr Sicherheit bietet Ihnen ein Hausbau mit einem erfahrenen Anbieter, der mit Festpreisen arbeitet, in denen viele Leistungen von Anfang an transparent eingerechnet werden. Dadurch vermeiden Sie teure Überraschungen und wissen schon vor Baubeginn, welche Kosten auf Sie zukommen. WilmsHaus setzt auf durchdachte Planung, faire Verträge und umfassende Leistungen: Von Architektenleistungen und Baugenehmigung über die Baustellenlogistik bis hin zu den wichtigsten Versicherungen ist alles bereits im vorab individuell kalkulierten Festpreis enthalten. Dadurch sparen Sie sich nicht nur Nerven, sondern gestalten Ihre Finanzierung von Anfang an realistisch und sicher.