Keller oder Bodenplatte: Was ist besser für Ihr Bauprojekt?
Wer sich ein Haus bauen will, der steht unter anderem vor der Entscheidung: Keller oder Bodenplatte? In diesem Artikel beleuchten wird Vor- und Nachteile beider Optionen und gehen auch auf die Besonderheiten bei der Hausbauplanung in Berlin-Brandenburg ein.
Überlegungen vor der Entscheidung für Keller oder Bodenplatte
Die Wahl zwischen Keller und Bodenplatte hängt zum einen vom benötigten Platz ab. Ein Keller bietet zusätzlichen Wohn- und Stauraum – ob als Abstellraum, Hobbyraum oder zusätzliche Wohnfläche. Eine Bodenplatte ist die kostengünstigere Alternative, wenn der Stauraumbedarf nicht so hoch ist.
Auch die Beschaffenheit des Grundstücks spielen bei der Entscheidung eine wichtige Rolle. Ein hoher Grundwasserspiegel kann z. B. den Bau eines Kellers aufwändiger und teurer machen. Hanglagen hingegen bieten sich besonders für die Integration eines Kellers an.
Zu guter Letzt muss auch das Budget ausreichen. Ein Keller ist mit höheren Baukosten verbunden, weil Aushub, Abdichtung und zusätzliches Baumaterial berücksichtigt werden müssen. Eine Bodenplatte ist meist günstiger und sorgt für einen schnelleren Baufortschritt.
Die Bodenplatte – Vorteile und Nachteile
Eine Bodenplatte ist das Fundament eines Gebäudes. Dabei steht das Haus bei einer Bodenplatte direkt auf dem Erdboden und es gibt keine Räume unter der Erde.
- Der Vorteil eines Hausbaus mit Bodenplatte ist, dass er günstiger ist als ein Hausbau mit Keller. Zudem geht der Hausbau mit Bodenplatte deutlich schneller vonstatten.
- Der Nachteil einer Bodenplatte ist, dass das Haus weniger Stauraum bietet und weniger flexibel genutzt werden kann.
Der Keller – Vorteile und Nachteile
Bei einem Keller wird das Gebäude zusätzlich um unterirdische Räume erweitert, die entweder als Abstell- und Technikräume oder als zusätzliche Wohnfläche genutzt werden können. Die Räume werden durch eine Treppe mit dem Erdgeschoss verbunden.
- Der Vorteil eines Kellers ist die zusätzliche Wohn- oder Nutzfläche, besonders bei kleinen Grundstücken.
- Die Nachteile liegen in den höheren Baukosten und der längeren Bauzeit, weil Aushub, Abdichtung gegen Feuchtigkeit und Wärmedämmung notwendig sind.
Vergleichstabelle: Bodenplatte vs. Keller
Aspekt | Bodenplatte | Keller |
Beschreibung | Fundament des Gebäudes, Haus steht direkt auf dem Erdboden | Erweiterung des Gebäudes um unterirdische Räume |
Empfohlene Nutzung | Geeignet für Bauherren mit größerem Grundstück oder geringem Platzbedarf | Optimal für kleine Grundstücke, bei Bedarf an zusätzlichem Stauraum oder für eine flexiblere Nutzung (z. B. Abstellraum, Technik) |
Baukosten | Günstiger im Vergleich zum Keller | Höher aufgrund aufwändiger Arbeiten und mehr Materialien |
Bauzeit | Schneller, da geringer Aufwand | Länger, da mehr Arbeiten notwendig |
Besondere Anforderungen | Einfachere Bauweise, weniger anfällig für Feuchtigkeitsprobleme | Komplexe Abdichtungs- und Dämmmaßnahmen erforderlich, besonders bei hohem Grundwasser |
Praxisbeispiele im Vergleich
Beispiel 1: Haus mit Bodenplatte
Ein Einfamilienhaus mit einer Grundfläche von 100 m² wird mit einer Bodenplatte als Fundament gebaut. Die Baukosten für die Bodenplatte betragen etwa 15.000 bis 25.000 Euro, je nach gewählter Dämmung und Bodenbeschaffenheit. Durch den Verzicht auf einen Keller verkürzt sich die Bauzeit um 4–6 Wochen. Das Haus bietet durch seine oberirdischen Räume 100 m² Wohn- und Nutzfläche im Erdgeschoss und durch die Dachschrägen rund 60 m² im Obergeschoss, also insgesamt 160 m².
Beispiel 2: Haus mit Keller
Das gleiche Einfamilienhaus mit 100 m² Grundfläche wird auf dem gleichen Grundstück gebaut, diesmal jedoch mit einem Keller. Der Keller umfasst dieselbe Fläche wie das Erdgeschoss. Der Keller verursacht Kosten von etwa 40.000 bis 60.000 Euro, abhängig von den Bodenverhältnissen und dem Grundwasserspiegel. Zudem verlängert sich die Bauzeit um etwa 4-6 Wochen, da der Aushub, die Errichtung des Kellers und die Abdichtungsmaßnahmen mehr Zeit in Anspruch nehmen. Das Haus bietet zusätzlich zu den 100 m² im Erdgeschoss und den 60 m² im Obergeschoss jetzt auch noch 100 m² im Keller. Dadurch steigt die Wohn- und Nutzfläche auf 260 m² an. Die zusätzlichen Räume können flexibel genutzt werden, etwa als Lagerraum, Hobbyraum oder Arbeitsbereich.
Vergleich der beiden Beispiele
- Baukosten: Das Haus mit Bodenplatte ist etwa 25.000 bis 45.000 Euro günstiger als das Haus mit Keller.
- Bauzeit: Die Bauzeit für das Haus mit Bodenplatte ist 4–6 Wochen kürzer, wodurch ein schnellerer Einzug möglich ist.
- Nutzfläche: Das Haus mit Keller bietet 100 m² mehr Nutzfläche, was besonders bei kleinen Grundstücken ein großer Vorteil ist.
Keller vs. Bodenplatte – Besonderheiten in Berlin und Brandenburg
Die spezifischen Bedingungen in Berlin und Brandenburg können die Wahl zwischen Keller und Bodenplatte zusätzlich beeinflussen:
Hohe Grundwasserstände: In vielen Regionen Brandenburgs und Teilen Berlins ist der Grundwasserspiegel relativ hoch. Dies erschwert den Bau eines Kellers, weil umfangreiche Maßnahmen erforderlich sind, um den Keller vor eindringendem Wasser zu schützen. In solchen Fällen ist eine Bodenplatte oft die bessere Lösung.
Hohe Grundstückspreise: Grundstücke in Berlin und im Speckgürtel sind oft klein und teuer, besonders in städtischen Wohnlagen. Ein Keller ist hier eine gute Möglichkeit, um zusätzliche Wohn- und Nutzfläche zu schaffen, ohne ein größeres Grundstück suchen zu müssen. Die Kosten für den Keller sind oft günstiger als die Mehrkosten, die ein größeres Grundstück mit sich bringen würden.
Die Entscheidung hängt somit vom Grundstück, vom Budget, der benötigten Wohn- und Nutzfläche und den individuellen Anforderungen an Ihr Traumhaus ab. Die Wilms AG berät Sie gern, welche Option in Ihrem Fall die bessere Wahl ist.