Klimawandel und Hausbau: Worauf Sie bei einem klimafreundlichen Neubau heute achten sollten
In den letzten Wochen haben starke Hitzewellen Deutschland in den Schwitzkasten genommen. Daran werden wir uns gewöhnen müssen. Denn wärmere Durchschnittstemperaturen erhöhen die Wahrscheinlichkeit für extreme Hitzetage, aber auch für Starkregen oder Stürme. Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zeigen, dass die Anzahl der Hitzetage über 30 °C in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen hat, auch wenn die Temperaturen von Jahr zu Jahr und von Region zu Region schwanken können. Wer jetzt über einen zukunftssicheren Neubau nachdenkt, der sollte diese Entwicklungen am besten direkt mitdenken. Doch was ist bei der klimafreundlichen Hausbauplanung zu beachten?
Klimasichere Lage als zukunftsfähige Basis für Ihren Neubau
Zunächst einmal spiel die Lage des Baugrundstücks eine Rolle, wenn sie Sich über einen zukunftssicheren Neubau Gedanken machen. Je nach Region sind durch den Klimawandel mehr Überschwemmungen nach Starkregen, Hochwasser in Flussnähe oder Hitzestaus in Innenstädten zu erwarten, was bei der Grundstückswahl für einen klimafestes Haus bestenfalls berücksichtigt werden sollte. Deshalb sollten sei sich vor dem Grundstückskauf über örtliche Wetterrisiken informieren.
Brandenburg stellt beispielsweise öffentlich zugängliche Hochwassergefahren- und Risikokarten bereit, die mögliche Flächen für Hochwasserereignisse zeigen. Berlin verfügt ebenfalls über Karten für Überschwemmungsgebiete für Fluss- und Seewasserstände, erfassen aber nicht Hochwassergefahren durch Grundwasser oder Stauanlagen.
Was die Hitzebelastung in Ihrem zukünftigen Neubau betrifft, sind schattige Grundstücke am Stadtrand oder im ländlichen Umland deutlich angenehmer als dicht bebaute und versiegelte Lagen im Berliner Zentrum.
Zukunftsgerichtete Bauweise für Energieeinsparung und Hitzeschutz
Fossile Energien tragen maßgeblich zu den CO2-Emissionen in Deutschland bei. Weil Deutschland auf Klimaschutz setzt, werden erneuerbare Energien gefördert, während fossile Energieträger durch den CO₂-Preis verteuert werden. Das bedeutet, dass ein zukunftsgerichteter Neubau am besten direkt auf Energieeffizienz gesetzt werden sollte. Wird Ihr Haus nach dem KfW-Effizienzhausstandard oder als Passivhaus gebaut, verbraucht es dank dicker Dämmung, luftdichter Bauweise und intelligenter Technik viel weniger Energie.
Bei der Bauweise hat das Massivhaus die Nase vorn. Stein auf Stein aus Ziegeln, Beton oder Kalksandstein gebaut verbessert ein Massivhaus nicht nur den Schallschutz und steigert die Langlebigkeit des Gebäudes, sondern sorgt auch für eine hohe Wärmespeicherfähigkeit und reguliert die unangenehmen Temperaturspitzen im Sommer. Durch ihre thermische Trägheit trägt die massive Bauweise besonders deutlich zum sommerlichen Hitzeschutz bei.
Als zusätzlicher sommerlicher Hitzeschutz sind außenliegende Verschattungselemente, eine hochwertige Dämmung und eine Begrenzung der Glasflächen auf der Südseite zu empfehlen. Eine begrünte Umgebung mit Sträuchern, Kletterpflanzen oder schattenspendenden Bäumen kann die Hitze im Haus zusätzlich mildern.
Energiesparende Heizungstechnik für günstiges Heizen
Besonders empfehlenswert für klimagerechtes Bauen ist der Einsatz einer modernen Wärmepumpe als Heizungssystem. Wärmepumpen gewinnen die Energie zum Heizen und für Warmwasser aus kostenloser Umweltwärme wie aus dem Erdreich, der Luft oder dem Grundwasser. Am besten wird die Wärmepumpe mit einer Fußbodenheizung kombiniert. Weil Fußbodenheizungen mit niedrigen Vorlauftemperaturen arbeiten, passen sie besonders gut zur Effizienz einer Wärmepumpe. Bei einem Neubau lässt sich die Kombi aus Wärmepumpe und Fußbodenheizung technisch einfach und kosteneffizient umsetzen.
Photovoltaikanlage für klimafreundlichen Solarstrom
Wenn es um den unberechenbaren Energiemarkt geht, sollte auch der Strom in den Blick genommen werden. Ein zukunftsfähiges Haus sollte dabei so autark wie möglich geplant werden. Hier kommt eine Photovoltaikanlage ins Spiel, die auf dem Dach des Neubaus installiert wird, um eigenen Solarstrom zu produzieren. Nicht erst angesichts der immer sonnigeren Sommer aufgrund des Klimawandels ist der Ertrag so hoch, dass ein großer Teil des Haushaltsstroms mit einer eigenen Photovoltaikanlage abgedeckt werden kann. Kommt noch ein Batteriespeicher hinzu, der den überschüssigen Strom in sonnenreichen Zeiten für sonnenarme Zeiten zwischenspeichert, können mit einer Photovoltaikanlage bis zu 80 % des selbst benötigten Stroms gedeckt werden. Wärmepumpe und eventuell ein E-Auto erhöhen noch mal den Eigenverbrauch, sodass sich die Photovoltaikanlage in der Regel schon nach 8–12 Jahren amortisiert.
Bei einem Neubau kommt hinzu, dass die Photovoltaikanlage direkt bei der Hausbauplanung mitgedacht werden kann. Durch die richtige Ausrichtung des Daches kann beispielsweise der Ertrag an Solaranergie wunderbar maximiert werden. Optisch kann bei einem Neubau auf eine sogenannte Indach-Anlage gesetzt werden. Dabei ersetzen spezielle Indach-Solarmodule die Dachziegel und fallen dadurch kaum noch auf.
Kleine Stellschrauben mit zusätzlichem Klimaschutzeffekt
Smart-Home-Technologien: Mit einer automatischen Verschattung, Temperatursteuerung oder Verbrauchsoptimierung können Sie nicht bequemer leben, sondern auch Ihren Energieverbrauch noch weiter senken.
Lüftungsanlage: Eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung versorgt Ihr neues Zuhause mit Frischluft – ganz ohne Energieverluste. Gleichzeitig können bei Hitze die Fenster einfach zu bleiben und die Hitze bleibt draußen.
Starkregenschutz: Zisternen, Versickerungsmulden oder wasserdurchlässige Beläge entlasten bei Starkregen die Kanalisation und senken das Risiko von Überschwemmungen.
Wallbox: Für E-Mobilität sollte die Ladeinfrastruktur fürs E-Auto mitgeplant werden, die bestenfalls mit dem eigenen Ökostrom aus der PV-Anlage versorgt wird.
Checkliste für klimafestes Bauen
- Hochwasser- und Risikokarten der Region einsehen
- Schattige, grünere Lagen am Stadtrand oder im ländlichen Umland bevorzugen
- Haus nach KfW-Effizienzhausstandard oder als Passivhaus planen
- Massivbauweise für Wärmespeicherung, Schallschutz und Langlebigkeit wählen
- Luftdichte, gut gedämmte Gebäudehülle einplanen
- Außenliegende Verschattungselemente wie Rollläden oder Markisen andenken
- Südverglasung möglichst reduzieren
- Auf hochwertige Dämmung setzen
- Begrünung zur natürlichen Kühlung nutzen
- Effiziente Wärmepumpe als Heizsystem einbauen
- Fußbodenheizung für maximale Effizienz im Neubau vorsehen
- PV-Anlage bei der Dachausrichtung berücksichtigen
- Photovoltaikanlage auf dem Dach zur Eigenstromproduktion planen
- Batteriespeicher zur Zwischenspeicherung von Solarstrom integrieren
- Smart Home zur Steuerung von Verschattung und Raumtemperatur nutzen
- Kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung einplanen
- Regenwassermanagement durch Zisternen o. Ä. berücksichtigen
- Ladeinfrastruktur für E-Auto an die PV-Anlage anschließen
Fazit: Vorausschauend bauen ist heute wichtiger denn je
Klimafreundlich bauen wird immer wichtiger. Dabei geht es nicht nur um aktiven Umweltschutz. Mit dem Bau eines energieeffizienten Massivhauses und dem Einbau von Wärmepumpe, Fußbodenheizung, Photovoltaikanlage und Batteriespeicher schützen Sie nicht nur aktiv das Klima, sondern senken auch Ihre Betriebskosten, machen Ihren Neubau weitgehend unabhängig vom unberechenbaren Energiemarkt und schützen Ihr Zuhause vor unangenehm hohen Temperaturen im Sommer.
WilmsHaus bietet energieeffiziente Baukonzepte, die weit über gesetzliche Standards hinausgehen. Durch moderne Technik und eine hochwertige Massivbauweise werden Energieverbrauch, Wohnkomfort und Wirtschaftlichkeit gemeinsam optimiert. So sparen Sie nicht nur Kosten und schonen die Umwelt, sondern machen Ihr Haus sicher für die Zukunft.