Solarthermie

Solarthermie oder Photovoltaik für den Neubau?

In Zeiten des Klimawandels werden erneuerbare Energien immer wichtiger, um die CO2-Emissionen zu reduzieren. Wer sich als Bauherr mit dem Thema Solartechnik beschäftigt, stößt unweigerlich auf die Begriffe Solarthermie und Photovoltaik. Dabei handelt es bei Solarthermie und Photovoltaik keinesfalls um Synonyme, sondern es sind zwei verschiedene technische Verfahren, um sich kostenlose Sonnenenergie nutzbar zu machen. Auf den Punkt gebracht, produziert eine Photovoltaianlage Strom und eine Solarthermieanlage Wärme. Doch wie funktioniert das genau und welches System ist für einen Neubau besser geeignet?

Wie funktioniert Photovoltaik? Strom aus Sonnenenergie!

Photovoltaik bedeutet, dass Sonnenenergie gesammelt und elektrische Energie umgewandelt wird, um diese Energie dann als elektrischen Strom zu nutzen, zum Beispiel zur Beleuchtung Ihres Eigenheims oder für Ihre Elektrogeräte. Um sich die Solarenergie mittels Photovoltaik nutzbar zu machen, brauchen Sie eine Photovoltaikanlage. Dazu werden Solarmodule als Fläche auf dem Hausdach montiert. Diese Module bestehen aus Solarzellen, die wiederum aus verschiedenen Schichten bestehen. Fallen Sonnenstrahlen auf die Solarzellen, wird zwischen den Schichten eine Spannung aufgebaut. Der so gewonnene Gleichstrom wird dann von einem sogenannten Wechselrichter in Wechselstrom verwandelt, den Sie dann als Haushaltsstrom nutzen können.

Wie funktioniert Solarthermie? Wärme aus Sonnenenergie!

Solarthermie bedeutet, dass die Solarenergie in Wärme umgewandelt wird, um sie zum Heizen und zur Warmwasserbereitung in Ihrem Eigenheim zu nutzen. Auch für die Solarthermie werden Solarkollektoren auf dem Hausfach montiert. Anders als bei einer Photovoltaikanlage wird die eingefangene Sonnenenergie bei der Solarthermie jedoch mittels einer Flüssigkeit durch Rohre und einen Wärmetauscher an einen Warmwasserspeicher im Haus weitergeleitet. Hier wird die Wärme gespeichert und kann dann genutzt werden, wenn mal keine Sonne scheint. Ist die Flüssigkeit abgekühlt, wird sie wieder in die Sonnenkollektoren zurückgepumpt, um sich wieder mit Solarwärme aufzuladen.

Welches Solartechnik-System ist sinnvoller?

Sowohl Solarthermie- als auch Photovoltaikanlagen nutzen die Sonne als kostenlosen Energielieferanten und helfen dabei, die CO2-Emissionen zu reduzieren und das Klima zu schützen. Allerdings stellt sich für Bauherren oft die Frage, für welches System sie sich am besten entscheiden sollten.

Solarthermieanlagen überzeugen vor allem durch geringere Anschaffungskosten und verschiedene staatliche Fördermöglichkeiten, wenn Sie sich für den Einbau solch einer Anlage entscheiden. Mit einer hochwertigen Solarthermieanlage können Sie die Kosten für die Warmwasserbereitung deutlich senken. Auch die Heizkosten können reduziert werden, wenn eine vorhandene Heizung mit einer Solarthermieanlage kombiniert wird.

Photovoltaikanlagen werden ebenfalls staatlich gefördert, sind aber trotzdem deutlich teurer in der Anschaffung als Solarthemieanlagen. Dabei lassen sich mit einer normalen Photovoltaikanlage ohne Stromspeicher etwa 35 % des Strombedarfs im eigenen Haushalt decken. Photovoltaikanlagen lohnen sich vor allem dann, wenn man sie zum Beispiel mit einer Wärmepumpe kombiniert. Denn Wärmepumpen sorgen für günstige Heizenergie, indem sie kostenlos thermische Energie aus dem Boden, aus dem Grundwasser oder  aus der Luft ziehen, benötigen dafür aber Strom, der dann mit der Photovoltaikanlage selbst produziert werden kann. Da es sich heute kaum noch lohnt, Strom aus der eigenen Anlage ins Netz einzuspeisen, sollte Ihre Photovoltaikanlage allerdings unbedingt einen Stromspeicher haben, um den erzeugten Strom eine Zeit lang speichern zu können und ihn damit rund um die Uhr nutzbar zu machen. Dadurch können Sie mit der Photovoltaikanlage einen deutlich größeren Anteil Ihres Strombedarfs selbst decken.

Photovoltaik oder Solarthermie bei Neubauten?

Bei Neubauten muss laut Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetz ein Mindestprozentsatz von 15 % des Wärmebedarfs durch erneuerbare Energie gedeckt werden. Zudem müssen laut Energieeinsparverordnung alle Neubauten ab 2021 dem Standard eines Niedrigenergiehauses entsprechen. Mit einer solarthermischen Anlage lassen sich diese Forderung schnell erfüllen. Aber auch eine Photovoltaik-Anlage in Kombination mit Solarthermie oder einer Wärmepumpe kann bei Neubauten zum Einsatz kommen.

Fazit: Photovoltaik produziert Strom, Solarthermie schafft Wärme

Wer auf Kraft der Sonne setzen will, um Wärme für die Warmwasserbereitung oder zur Unterstützung der Heizungsanlage zu gewinnen, sollte sich für eine solarthermische Anlage entscheiden. Um die Vorgaben des Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetzes und der Energieeinsparverordnung zu erfüllen und bei einem Neubau die KfW Standards 55 und 40 zu erreichen, reicht zum Beispiel der Einbau einer solarthermischen Anlage völlig aus.

Wer Ökostrom auf dem eigenen Hausdach erzeugen will, sollte sich für eine Photovoltaikanlage entscheiden. Denn der gewonnene Strom ist umweltfreundlich und Sie sind unabhängig von den Strompreisen und den Stromversorgern. Dabei lässt sich der Solarstrom nicht nur für die Elektrifizierung des Eigenheims verwenden, sondern auch zum Antrieb von strombetriebenen Heizungsarten wie Wärmepumpen oder zum Aufladen eines Elektroautos. Für einen Neubau reicht eine PV-Anlage allerdings nicht aus, um den Vorgaben des Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetzes und der Energieeinsparverordnung gerecht zu werden. Hierfür muss die Photovoltaikanlage zusätzlich mit einer Solarthermieanlage oder einer Wärmepumpe kombiniert werden.

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