Weiße Wanne – Definition, Vorteile und Nachteile
Damit der Keller eines neugebauten Hauses nicht feucht und schimmelig wird, müssen die Kellerwände gut abgedichtet sein. Denn nur so ist gewährleistet, dass keine Feuchtigkeit aus dem Erdreich in die Kellerwände eindringt und für Schäden sorgt. Für eine sichere Kellerabdichtung wird bei modernen Neubauten heutzutage meistens eine sogenannte weiße Wanne errichtet. Was sich hinter diesem Fachbegriff verbirgt, wie eine weiße Wanne hergestellt wird, worauf dabei zu achten ist und welche Vor- und Nachteile diese Art der Bautechnik für Keller hat, haben wir Ihnen in diesem Beitrag zusammengefasst.
Was ist eine weiße Wanne?
Der Begriff weiße Wanne stammt aus dem Bauwesen und bezeichnet eine wasserundurchlässige Stahlbetonkonstruktion, die ohne zusätzliche Abdichtungsschichten auskommt, denn die tragende Stahlbetonkonstruktion bildet gleichzeitig auch das abdichtende Bauelement. Dabei kommen weiße Wannen aus wasserundurchlässigem Beton (WU-Beton) in erster Linie bei Außenwänden von Kellergeschossen zur Anwendung, um die Kellerwände von vornherein gegen Grundwasser oder Sickerwasser zu schützen.
Da weiße Wannen aus Beton bestehen, sind sie optisch eigentlich gar nicht weiß, sondern grau wie der verwendete WU-Beton. Der Begriff weiße Wanne hat sich sprachlich dennoch als Gegenstück zur klassischen Kellerbautechnik durchgesetzt, die wegen ihrer Abdichtungsschicht mit schwarzem Bitumen als schwarze Wanne bezeichnet wird.
Wie wird eine weiße Wanne hergestellt?
Eine weiße Wanne wird entweder direkt auf der Baustelle aus frischem WU-Ortbeton gegossen oder aus passgenauen Betonfertigteilen zusammengebaut. Die Fugen zwischen Bodenplatte und Wänden werden anschließend mit wasserdichten Fugenbändern, Fugenblechen, Quellbändern oder Verpressschläuchen abgedichtet.
Worauf ist bei Planung und Bau einer weißen Wanne zu achten?
Damit eine weiße Wanne wirklich dicht ist, wird nicht nur wasserundurchlässiger Beton verwendet, sondern die Arbeits- und Dehnfugen werden zusätzlich komplett abgedichtet. In der Regel werden die Rissbreiten im Beton zudem durch eine konventionelle Bewehrung beschränkt.
Bei der Planung einer weißen Wanne muss unter anderem auf Maßnahmen zur Rissvermeidung, eine exakte Festlegung der Fugen in den Bauteilen, eine fachgerechte Abstimmung mit der Tragwerksplanung und eine geeignete Art der Abdichtung von Fugen und Durchdringungen geachtet werden, weshalb bereits die Planung einer weißen Wanne in erfahrene Hände gehört.
Aber auch bei der Ausführung sollte auf ein erfahrenes Bauunternehmen zurückgegriffen werden, um eine professionelle Überwachung der exakten Arbeiten auf der Baustelle zu gewährleisten. Denn der Einbau und das Verdichten des Betons erfordern besondere Sorgfalt, um ein Entmischen des Betons zu vermeiden und eine fachgerechte Nachbehandlung zu garantieren. Von besonderer Bedeutung ist auch die fachmännische Abdichtung von Fugen, Fenstern und Rohrdurchgängen, da sich hier sonst Schwachstellen ergeben, wo Feuchte eindringen könnte.
Was sind die Vorteile und Nachteile einer weißen Wanne?
Der Vorteil einer weißen Wanne ist, dass eine umständliche zusätzliche Außenabdichtung überflüssig ist, da Feuchtigkeit aus dem Erdreich maximal wenige Zentimeter in die WU-Betonwände eindringen kann, selbst bei drückendem Wasser. Zudem gelten weiße Wannen als besonders langlebig und halten bis zu 80 Jahre. Darüber hinaus sind Schadstellen sehr einfach zu lokalisieren und eine Sanierung der weißen Wanne ist von innen ohne lästiges Aufgraben möglich.
Der Nachteil einer weißen Wanne ist, dass sie komplizierter zu planen und herzustellen ist als eine herkömmliche schwarze Wanne. Dieser Nachteil spielt allerdings keine Rolle, wenn man beim Bau mit weißer Wanne auf ein fachkundiges Bauunternehmen zurückzugreift, das sich mit der erforderlichen Betonrezeptur, dem exakten Gießen und der sorgsamen Nachverdichtung der Betonmasse gut auskennt.
Vorteile einer weißen Wanne
- wartungsarm und witterungsbeständig
- lange Lebensdauer bis zu 80 Jahre
- Lokalisierung von Schadstellen sehr einfach
- Sanierung von innen ohne Aufgraben möglich
Nachteile einer weißen Wanne
- kompliziertere Planung
- exakte Bauausführung notwendig
Fazit: Weiße Wannen sind ideal für wasserdichte Keller
Für einen wasserdichten Keller gibt es verschiedene Verfahren, wobei Keller für moderne Massivhäuser bevorzugt aus wasserundurchlässigem Beton gebaut werden, sodass keine zusätzliche Abdichtung des Kellers vonnöten ist. Dabei wird solch eine sogenannte weiße Wanne entweder aus Ortbeton oder aus vorgefertigten Elementwänden errichtet. Da Planung und Bau einer weißen Wanne kompliziert sind und viel Fachwissen erfordern, sollte diese Aufgaben in erfahrene Hände gelegt werden, um eine absolute Wasserdichtheit der Kellerwände zu garantieren. Die Vorteile einer weißen Wanne sind, dass sie besonders langlebig, wartungsarm und witterungsbeständig ist. Darüber hinaus können Schadstellen bei weißen Wannen sehr einfach lokalisiert und von innen ohne lästiges Aufgraben repariert werden, sodass eine weiße Wanne für den modernen Kellerbau besonders zu empfehlen ist.
Bildnachweis: © Evgeny Korshenkov / AdobeStock